Mittwoch, 4. Dezember 2013

Saisonende

Nun ist es soweit. Die erste halbe Saison mit dem 996 Turbo ist zuende. Winterschlaf in der Garage bis Anfang März ist nun angesagt.
Ein Fazit: Sensationell... Neben der Tatsache, daß der Wagen nach wie vor mit zum schnellsten gehört, was auf unseren Strassen zu finden ist, habe ich noch nie ein so beruhigendes und sicheres Gefühl in einem Auto genossen. Ein grandioser Reisewagen für zwei Personen mit kleinem Gepäck ist eine weitere Rolle, die der Turbo perfekt ausfüllt.

Ein weiteres Fazit: Nach gut 9000 Kilometern mit überwiegend flotter Fahrweise stellt sich ein Durchschnittsverbrauch unter 14 Liter ein. Gemütliches Cruisen auf der Bahn geht locker unter 10 Litern. Mein Audi TT Roadster verbrauchte seinerzeit im Schnitt einen Liter weniger - bei genau halber Leistung.

 Nun bleibt die Vorfreude auf den 1. März...

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Für Stammtischgespräche

Im Sonderheft von AMS findet sich eine ausgewogene Zusammenstellung von Testberichten aus mehreren Jahrzehnten. Auch die Exoten unter den 911ern, wie zum Beispiel der 911 GT1 oder der 993 GT2 werden einmal wieder ins Gedächtnis gerufen.
Letzterer konnte bereits 1995 mit einer 0-200 km/h Zeit von 13,3 Sekunden dem Rest der Welt davonfahren. Andererseits zeigt dieser Wagen, wie dünn die Luft nach oben seinerzeit schon gewesen ist. Ein GT3 RS 4.0 aus dem Jahre 2011 ist trotz 70 Mehr-PS in dieser Disziplin gerade mal eine Sekunde schneller.
Aber mehr als die nackten Zahlen erfreut der Schreibstil, der in jeder Hinsicht viel Kurzweil verspricht. Zitat aus dem Test zum 996 GT2: "Da tickt eine Bombe auf vier Rädern"

Alles in allem eine gute Basis für die nächste Stammtischrunde oder einfach nur zum lesen und freuen.

Freitag, 11. Oktober 2013

Horshtogg liest Poschardt, cont'd

Das Büchlein "911" von Ulf Poschardt bekommt viel Presse. Gerade fand ich es, auf Sardinien am Strand, im 9ELF-Magazin lesend. Dort nennt man es eine brillante Hommage sowie philosophisch tiefgründig, unbefangen, historisch korrekt und unbedingt lesenswert. Dem kann ich nur zustimmen. Nicht nur die 22,95 Euro, sondern auch die Zeit für die Lektüre der 294 Seiten sind gut investiert.

Weiterhin schreibt "9ELF", das Buch würde den 911 in Gesellschaft, Film und Kultur verorten. Das ist so wunderbar, dazu gebe ich noch Zitate zum Besten:
Gab es außer der sozialen Privilegierung einen gemeinsamen Nenner [unter den Porsche Fahrern]? Glaubt man den historischen Dokumenten, war es der Bodymass-Index. Die Sehnig- und Drahtigkeit seiner Kunden fand ihr mechanisches Gegenüber in der Leichtigkeit des Fahrzeugs. ... Im unaufgeregt Muskulösen entdeckten sich die ersten Porsche-Kunden wieder. Die Biopolitik des Sportwagens präferiert leichte, drahtige Menschen. ... Für übergewichtige Menschen ist ein Sportwagen meist eine Zumutung.
Hierbei wird eigentlich von den historischen Modellen gesprochen, ...
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach, rechts :)
Alfried Krupp von Bohlen und Halbach kaufte ab 1952 jedes Jahr das jeweils neueste Porsche-Modell, das angesichts seiner Körper- wie Kontogröße fast ein wenig zu bescheiden wirkte.
[da kann Körpergröße aber eigentlich nur als Länge gemeint sein, nicht im Sinne von Korpulenz. Der gute Herr Krupp gäbe auch für sich selbst eine gute Geschichte ab, als Kurzfassung taugt wohl Wikipedia, doch das ist eine andere Geschichte] ... aber das zieht Herr Poschardt gleich durch bis auf die Gegenwart:
"Was gar nicht geht", so der Schriftsteller und Elfer-Fahrer Ralf Bönt, "ist Schmerbauch im 911er". Für Bönt besitzt der Elfer einen ästhetischen wie ethischen Imperativ: "Du musst ihn schon so kleiden wie er dich."
Das finde ich einen ganz wunderbaren Ansporn, da gehe ich gleich noch eine Runde schwimmen. Aloha!

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Horshtogg liest Poschardt

Poschardt: "911"
Der manchmal ein klein wenig polarisierende deutsche Journalist Ulf Poschardt [Welt am Sonntag, SZ, Rolling Stone] hat ein kleines Büchlein über den 911er geschrieben. Das Buch hat ansprechend minimalistisches Format und Cover, das stimmt schon mal versöhnlich. Laut Klappentext "umkreist" Herr Poschardt "den 911er als Phänomen der Zeit-, Kultur-, Technik- und Designgeschichte..." und das kann man wirklich so sagen. Ich fand die Lektüre angenehm, teils gar erhellend, und möchte das Buch daher empfehlen.

Lassen wir sich den folgenden Satz in unserem Hirn entfalten:
"Wirklich reiche Menschen können nur bedingt das Glück empfinden, wenn ein Porsche, mit Entbehrungen erspart, die Erfüllung eines überlebensgroßen Traums von sich selbst sein kann."
Das ist eine interessante Aussage. Wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, so führt er in spannende Gefilde. Und derart auf das Authentische geeicht wagen wir uns an die nächste, schon ungleich kompliziertere Konstruktion heran:
"Der Porsche ist für den Emporkömmling, den Aufsteiger und Strebsamen Motivation wie Symbol der Ankunft in jener Welt, die er seit seinen frühesten Kindertagen ganz naiv als eine glückliche und schöne imaginiert hat. Eine, die anders als die karge Welt der Eltern mit Spaß und Freude und Frechheit der Überschreitung zu tun hat - und nicht mit jener Strebsamkeit, die in der Anpassung den Charakter der Menschen deformiert, statt diesen freizusetzen."
Zwar ist die Syntax in ihrer Verschraubtheit ganz un911haft, aber trotzdem ist der Inhalt erneut interessant. Welche Eltern man auch jeweils gehabt haben mag, allein das Fazit:
Charakter freisetzen, nicht durch Anpassung deformieren!
ist es wert, dass man sich auf das erforderliche Scanning und Parsing einlässt.

Dienstag, 1. Oktober 2013

Ein Musterbeispiel von Liberalität


Auch hier wird Liberalität grossgeschrieben. Ein Porsche als Blickfang für einen Ferrari Händler.
Bezeichnenderweise darf der 911er an der frischen Luft stehen, während sich z.B. Der gelbe 430er in der Halle die Reifen platt stehen muss, nicht mal rausschauen darf er... Artgerechte Haltung sieht anders aus.




Die Hintergründe:
Vor dem Ferrari Autohaus in Kassel wurde vor ca. drei Jahren dieser wunderschöne alte 911er feilgeboten. Wie kam es dazu? Nun, laut Angaben des Verkäufers wurde der Wagen in Zahlung gegeben, um in der Garage Platz für einen Ferrari zu schaffen. Welch grausames Schicksal. Unsereiner kann dies natürlich nicht mit ansehen.
Seinerzeit wurde vom Verfasser dieses Posts sofort ein Übernahmeangebot unterbreitet. Geschickterweise konnte dem Ferrariladen dabei unbemerkt ein Audi TT Roadster untergeschoben werden. Schliesslich musste ja Platz für den schnuckeligen Elfer geschaffen werden.
Die Geschichte nahm ein glückliches Ende, der rüstige Oldie steht nun Seite an Seite mit seinem jüngeren Turbo-Kollegen daheim.

Herrenhandtaschen, rot

Auf dem Flughafen in Rom gibt es einen Ferrari-Store. Na, was denn auch sonst.

Ferrari-Store am Flughafen Rom
Das ist natürlich für den gelangweilten Geschäftsreisenden, der auf seinen Flug wartet, genau der richtige Zeitvertreib. Zwar sind Ferrari keine Porsche - nein, das kann man bei aller liberaler Toleranz einfach nicht behaupten - aber sie haben trotzdem einen gewissen Markenerkennungswert. Damit eignen entsprechende Merchandising-Artikel als hervorragende Mitbringsel für die Kinder, um sie (nein, Ferrari sind keine Porsche) Liberalität und Toleranz zu lehren.

Bezahlte Werbeartikel: DEF=3, OFF=71
Ich wählte zwei Mützen. Wenn mein Plan aufgeht, dann wird es diesen Winter so einfach wie noch nie, den lieben Kleinen Mützen über den Kopf zu bekommen. Ganz freiwillig.

Chips ja, Bier nein

Das heutige Handelsblatt berichtet, wie sehr sich Infineon sich an der Elekrtronifizierung des Autos erfreut. Die verschärften Abgasregeln der EU empfinde man als Segen, die Marktbelebung in USA und Asien gebe Schub und Airbags, Navis und Reifendruck-Sensoren beflügeln zusätzlich. 

Infineon sei nach der japanischen Renesas die Nummer zwei im Autochip-Weltmarkt. [Allerdings, in Anteilen kommt Renesas auf 14, Infineon auf 9 Prozent; das ist ein noch wenig konsolidierter Markt. Hier würde wohl ein differenzierter Blick lohnen, wie der pauschal mit "Halbleiter" beschriebenearkt zusammen gesetzt ist: Sensoren vs. Prozessoren vs. Bussysteme.] innerhalb von Infineon sei die Autodivision mit 45 Prozent Umsatzanteil sowohl groß als auch für ein Halbleiter-Geschäft relativ zuverlässig. Denn wenn sich Bosch oder Continental mal für einen Lieferanten entschieden hätten, dann würden die Chips über viele Jahre genutzt.

Hier sehen wir, dass sich die Automobilindustrie zwar rasanter Innovationen rühmt, aber trotzdem keine so schnellen Zyklen wie die IT fährt. Aber die Taktrate sagt ja nicht über die Innovationstiefe aus. Und über Ausgereiftheit wollen wir besser gar nicht argumentieren.

Im Mittel stecken laut Strategy Analytics in einem aktuellen Neuwagen Halbleiter für 323 Dollar. Tendenz 9 Prozent Plus pro Jahr. Das mutet absolut gesehen doch eher wenig an. Da wären höhere statistische Momente hilfreich gewesen. Kennt jemand Zahlen für Golf, S-Klasse oder 911er? In Hybrid- und Elektroautos würden zusätzliche Halbleiter für 600 Dollar verbaut. Da kann doch kaum die Power Electronics von Laderegler bis Fahrtenregler mit abgedeckt sein, oder?

Samstag, 28. September 2013

Manifest

Wir sind Eleven of Nine, der autonome, überregionale Club selbstorganisierter Fahrer von Automobilen des Typs Porsche 911. Und dies ist der zugehörige Blog. Wir haben uns gegründet am sonnigen Herbst-Samstag, den 28. September 2013 in Kirchheim, dem lieblichen Städtchen am Kirchheimer Dreieck. Genauer noch auf dem Parkplatz des dortigen McDonald's. Der ist zwar schon wieder weniger lieblich, stellt aber ein markantes Leuchtfeuer dar.
Drei von zwei Gründungsmitgliedern
Wir hängen keiner aristokratischen Grundgesinnung an, daher ist uns jede Modellvariante, jeder Jahrgang und jeder Kilometerstand recht. Der Handy-Schnappschuss zeigt drei der zwei Gründungsmitglieder, der 993 Carrera S rechts gehört noch nicht zu uns, sondern hat sich nur spontan zu uns gesellt. An den freundlich wirkenden Fahrer aus dem hohen Norden: Wenn Sie dies lesen, dann melden Sie sich doch mal bei uns.