Dienstag, 8. Juli 2014

"Vollgas mit Macan"

Das heutige Handelsblatt titelt "Porsche fährt Vollgas mit Macan" und berichtet von den immensen Verkaufserfolgen mit dem "kleinen Geländewagen". Als Prognosen kannten wir das aus der Benzin-Presse zwar schon lange, da waren sich die tatsächlichen und vermeintlichen Experten tendenziell einig, aber nun gibt es Zahlen. Und sowohl für Porsches (die Autos) als auch Porsche (das Unternehmen) kommt es natürlich auch auf die Zahlen an.

87.803 Fahrzeuge habe Porsche seit Jahresbeginn verkauft -- das seien 7,6 % mehr als im Vorjahr. Ein "sehr erfolgreiches erstes Halbjahr 2014" sei das gewesen. Zumindest in Europa sei jedes dritte Fahrzeug ein Macan gewesen. Asien, speziell China, ist noch gar nicht beteiligt, denn dort verkauft man noch ausschließlich den Cayenne. Der Macan kommt erst im zweiten Halbjahr auf den dortigen Markt.

Für den Porsche-Fahrer aus Leidenschaft stellen Cayenne und Macan vielleicht nicht den emotionalen Fokus dar. Dass die Firma Porsche keine sentimentale Sportwagen-Monogamie an den Tag legt ist aber vielleicht die beste Garantie dafür, dass sie auch in Zukunft noch 911er aus eigener Kraft schaffen kann.

Mittwoch, 23. April 2014

Von 315 auf null

Der Saisonstart liegt nun schon einige Wochen zurück und die ersten Kilometer sind wie im Flug vergangen.

Am Ostersamstag ergab sich zu recht früher Stunde die Gelegenheit zu einem Stück Vollgasfahrt. Das neue Autobahnstück auf der A7 zwischen Northeim und Göttingen ist zudem topfeben und ohne Bodenwellen. Der Wagen legt selbst oberhalb von 250 km/h noch spürbar zu und geht (laut Tachoanzeige) deutlich über die 300 km/h Marke.


Es scheint etwas mehr Leistung zur Verfügung zu stehen, als die Werksangabe ausweist, denn auf ebener Strecke regelte der Begrenzer den nicht enden wollenden Vortrieb zweimal ein. Der GPS-Logger lieferte dann auch 315 km/h als Maximalwert. Die Aufnahmen wurden selbstverständlich vom Beifahrer erstellt. Sicher sind dies eher akademische Werte, da die Verkehrsverhältnisse wenig Gelegenheit für solcherlei Experimente lassen. Dennoch ist der Forscherdrang des Verfassers erwacht und die Lust auf eine Leistungsmessung ist gewachsen. Wir werden berichten...

Nachdem der Puls wieder einen normalen Wert erreicht hatte, folgte der traditionelle Frühstückstreff der "Eleven-of-Nine" Gründungsmitglieder, diesmal im schönen Eisenach. Eine Ausfahrt durch den Thüringer Wald und eine nicht minder flotte Abfahrt mit der Sommerrodelbahn am Inselsberg rundeten den Tag ab.

Doch wo Licht ist, ist auch manchmal Schatten. Die Heimfahrt endete mit dem sukzessiven Aufleuchten mehrerer Warnmeldungen, dann Stillstand. Zuvor kündigte das Voltmeter die sinkende Bordspannung an. Der Pannenhelfer vom ADAC diagnostizierte einen Lichtmaschinendefekt. Durch die Feiertage kam ein spontaner Werkstattbesuch nicht in Frage und so wurde ein Heimtransport von Fahrzeug und Insassen organisiert.


Gegen halb zwei Uhr morgens waren Mensch und Maschine wohlbehalten daheim. Der Turbo bekommt nun wahrscheinlich eine neue Lichtmaschine, eine abschliessende Expertise durch Porsche erfolgt diese Woche. Dank Garantie wird der Defekt wohl ohne Kosten für den Besitzer beseitigt. Alles in allem also das klassische "Glück im Unglück".

Mag der ADAC wegen diverser Praktiken ins Gerede gekommen sein, an der Basis funktioniert alles perfekt. Vom ersten Anruf um 19:00 Uhr bis zum Eintreffen des Transporters vergingen inklusive der Diagnose des "Gelben Engels" keine drei Stunden und dass trotz erhöhtem Meldungsaufkommens wie uns bestätigt wurde. Die Mitarbeiter überzeugten durch Ihr freundliches und professionelles Auftreten.

Da bleibt nur eines: Ein dickes Lob auszusprechen.

Update: Die Lichtmaschine wurde gewechselt. Es bleibt lediglich unklar, warum eine für die Reparatur benötigte Buchse für 88 Cent nicht von der Gebrauchtwagengarantie abgedeckt ist. Könnte man jetzt hinterfragen, muß man aber auch nicht.

Sonntag, 16. März 2014

"Politische Protzsucht"

Im Handelsblatt vom 13.3.2014 fragt sich Christoph Schlautmann genußvoll, ob die von Herrn Hoeneß hinterzogenen Millionen nicht Peanuts seien, sobald man sie mit der Geldverschwendung von Kurt Becks SDP-Alleinregierung im Nürburgring-Projekt vergleiche.


330 Millionen Euro Steuergeld wurden seit 2007 in die Umpositionierung als Freizeitpark gesteckt. 77 Millionen will der Erwerber Capricorn für das gesamte Gelände bezahlen.
"Schlimmer könne die die Abschlussbilanz des steuerfinanzierten Nürburgring-Abendteuers kaum ausfallen - und bleibt doch weitgehend ohne Konsequenzen. Sicher, die Fälle Hoeneß und Beck sind juristisch nicht vergleichbar. Doch moralisch stellt sich durchaus die Frage: Warum darf Herr Beck heute der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung vorsitzen, während Hoeneß zu Recht bestraft wird?"
Hier sieht man erfolgreich, dass die staatliche Kontrolle und Verfolgung sich nur gegen Steuerzahler richtet (in den zehn Jahren davor hat Herr Hoeneß immerhin 50 Millionen Euro Steuern gezahlt), dass die Selbstkontrolle aber systematisch vermieden wird.

Aber: Nicht zurück blicken, sondern immer nur nach vorn. Helfen wir mit, das Loch im Säckel zu stopfen und produzieren wir Steuergeld. Zum Beispiel, indem wir mehr tanken!